Datenschutzhinweise zur Verarbeitung personenbezogener Daten von Versicherten und Unternehmern
Ab 25.05.2018 gilt unmittelbar die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). In diesem Zusammenhang sind besondere Informationspflichten zu berücksichtigen (Art. 13, 14 DS-GVO i. V. m. §§ 82, 82a Sozialgesetzbuch – SGB – X). Wir informieren Sie hiermit über die Erhebung und Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten.
1. Wer ist für die Datenverarbeitung verantwortlich und an wen können Sie sich wenden?
Verantwortlich ist: Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW),
M 5, 7 68161 Mannheim
+49 (0)621 183 – 0
+49 (0)621 183 – 5191
info(at)bghw.de
Unsere Datenschutzbeauftragte erreichen Sie unter:
Frau Josefin Burk
68145 Mannheim
datenschutz(at)bghw.de
2. Was ist der Zweck der Verarbeitung?
Die BGHW ist im Rahmen der gesetzlichen Aufgabenerfüllung verpflichtet, die erforderlichen Daten zu erheben und zu verarbeiten. Als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland gehört es zu unseren Aufgaben, den Eintritt von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu verhindern. Nach einem Arbeitsunfall oder dem Auftreten einer Berufskrankheit tragen wir die Kosten, entschädigen die Versicherten und sorgen für eine umfassende Rehabilitation zur Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit.
Eine Erhebung und Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten erfolgt durch uns nur, soweit dies zur Erfüllung dieser Aufgaben erforderlich ist. Eine Weiterverarbeitung von personenbezogenen Daten, die für einen konkreten Zweck erhoben wurden, ist nur zulässig, wenn sie für eine andere Aufgabe zwingend erforderlich sind, die uns gesetzlich zugewiesen wurde.
Eine vollständige Übersicht unserer Aufgaben ist in § 199 SGB VII geregelt:
- die Feststellung der Zuständigkeit und des Versicherungsstatus,
- die Erbringung der Leistungen nach dem Dritten Kapitel des SGB VII einschließlich Überprüfung der Leistungsvoraussetzungen und Abrechnung der Leistungen,
- die Berechnung, Festsetzung und Erhebung von Beitragsberechnungsgrundlagen und Beiträgen nach dem Sechsten Kapitel des SGB VII,
- die Durchführung von Erstattungs- und Ersatzansprüchen,
- die Verhütung von Versicherungsfällen, die Abwendung von arbeitsbedingten Gesundheitsfragen sowie die Vorsorge für eine wirksame Erste Hilfe nach dem Zweiten Kapitel des SGB VII,
- die Erforschung von Risiken und Gesundheitsfragen für die versicherten Personen.
3. Auf welcher Rechtsgrundlage werden Ihre Daten erhoben und verarbeitet?
- Gesetz (Art. 6 Abs. 1 Buchst. c und e DS-GVO i. V. m. den jeweiligen Vorschriften des SGB) Ihre personenbezogenen Daten unterliegen dem Sozialgeheimnis.
Das bedeutet, dass wir Ihre personenbezogenen Daten nur im Umfang der gesetzlichen Bestimmungen nach dem SGB verarbeiten. Wir erhalten nur dann Kenntnis von Ihren personenbezogenen Daten, wenn wir diese zur Aufgabenerfüllung benötigen.
Zur Erfüllung unserer gesetzlichen Aufgaben sind wir gesetzlich befugt und verpflichtet, alle für die Beurteilung Ihres Versicherungsfalles erforderlichen personenbezogenen Daten zu erheben und zu verarbeiten. Gesetzliche Grundlage hierfür sind insbesondere die DS-GVO und die SGB VII und X.
Da wir unsere Aufgabe nur mit vollständigen Daten erfüllen können, haben Sie in diesem Umfang auch eine Mitwirkungspflicht nach § 60 SGB I. Wenn Sie dieser Mitwirkungspflicht nicht nachkommen, kann es sein, dass wir nicht ermitteln können, ob Ihr Anspruch zutreffend ist. Dadurch könnten Ihnen Nachteile, bis hin zur Leistungsversagung, entstehen.
Sind Sie Unternehmerin oder Unternehmer, haben Sie eine Mitteilungs- und Auskunftspflicht nach 192 SGB VII.
Soweit möglich, werden wir versuchen, die erforderlichen personenbezogenen Daten direkt bei Ihnen zu erheben. Da das nicht immer möglich ist, gibt es gesetzliche Ausnahmen von diesem Direkterhebungsgrundsatz. Die Daten dürfen dann bei anderen Stellen angefordert werden, wie z. B. von Ihren behandelnden Ärztinnen oder Ärzten, Ihrer Arbeitgeberin oder Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Krankenkasse. In diesen Ausnahmefällen haben Sie das Recht, über die übermittelten Daten informiert zu werden. - Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 Buchst. a und Art. 9 Abs. 2 Buchst. a DS-GVO)
Soweit eine Datenverarbeitung mit Ihrer Einwilligung als sinnvoll erachtet wird, werden wir Ihnen bei der Einholung Ihrer Einwilligung die Vor- und Nachteile Ihrer freien Entscheidung erläutern.
4. Welche Kategorien personenbezogener Daten werden verarbeitet?
Relevante personenbezogene Daten bei einem Versicherungsfall sind:
- Angaben zur Person (Name, Vorname, Geburtsdatum etc.),
- Kontaktdaten (Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse etc.),
- Abwicklungsdaten (Unfall-/BK-Aktenzeichen, Kontoverbindung etc.),
- Angaben zum Versicherungsfall (Unfallhergang, Diagnosen, Arztberichte, Gutachten, Vorerkrankungen, Jahresarbeitsverdienst etc.),
- Regressdaten (Zeugenaussagen, Sachverständige, Angaben von Ermittlungsbehörden, Haftpflichtversicherungen, Schädigende etc.).
Relevante personenbezogene Daten, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse der Unternehmerin oder des Unternehmers als Beitragsschuldnerin oder Beitragsschuldner sind:
- Angaben zum Unternehmen,
- Kontaktdaten (Ansprechperson, Telefonnummer etc.),
- Abwicklungsdaten (Unternehmensnummer UNR.S, Kontoverbindung etc.),
- Relevante Beitragsdaten (Lohnsumme, Gefahrtarife etc.),
- Präventionsunterlagen (Prüfberichte etc.).
5. Wer erhält Kenntnis von Ihren Daten?
Wir übermitteln Ihre personenbezogenen Daten an Stellen außerhalb der BGHW nur dann, wenn uns das Gesetz diese Übermittlung erlaubt oder Sie uns eine Einwilligung erteilt haben. Empfänger Ihrer personenbezogenen Daten können insbesondere sein:
- Leistungserbringende Stellen (z. B. Ärztinnen und Ärzte, Gutachterinnen und Gutachter, Krankenhäuser, Reha-Zentren, Hilfsmitteldienstleistende, Apotheken),
- Unfallbetrieb oder zuständige Einrichtung (z. B. Arbeitgeberin oder Arbeitgeber, Hochschule, Schule, Kindergarten, Hilfeleistungsunternehmen),
- Andere Leistungsträger (z. B. die Krankenversicherung zur Abwicklung der Auszahlung von Entgeltersatzleistungen, der Renten Service der Deutschen Post zur Auszahlung von Renten),
- Andere Unfallversicherungsträger (z. B. für gemeinsame Vorsorgedateien),
- Beteiligte im Regressverfahren (z. B. Unfallbeteiligte, Zeuginnen und Zeugen, Haftpflichtversicherungen, Polizei),
- Organe der Rechtspflege und Dienstleister (z. B. Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Gerichte, Insolvenzverwaltungen, Geldinstitute),
- Der Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (z. B. für Statistiken),
- Staatliche Arbeitsschutzbehörden.
6. Werden Ihre Daten an ein Drittland oder eine internationale Organisation übermittelt?
Eine Übermittlung an ein Land außerhalb der Europäischen Union bzw. an ein Land ohne angemessenes Datenschutzniveau oder an eine internationale Organisation findet regelmäßig nicht statt. In Ausnahmefällen kann eine Übermittlung in Ihrem Interesse zur Leistungserbringung erforderlich sein (z. B. Behandlung im Ausland).
7. Wie lange werden Ihre Daten gespeichert?
Die Daten werden solange gespeichert, wie wir sie zur Erfüllung unserer gesetzlich zugewiesenen Aufgaben einschließlich Aufbewahrungspflichten benötigen. Die Speicherdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B.:
- Soweit es sich um Rechnungsdaten oder rechnungsbegründende Unterlagen handelt, ist eine Aufbewahrungspflicht von sechs bzw. zehn Jahren vorgeschrieben.
- Soweit es sich um Unfalldaten oder Angaben im Zusammenhang mit Berufskrankheiten handelt, hängt die Speicherdauer davon ab, wie lange die Daten auch nach Abschluss des Verwaltungsverfahrens erforderlich sein können (z. B. bei Folgebeschwerden).
- Soweit es sich um Akten zur Veranlagung der Unternehmen zum Gefahrentarif handelt (Fragebogen, Veranlagungsbescheide usw.) ist die Aufbewahrung bis zum Ablauf der folgenden Tarifperiode erforderlich.
8. Welche Datenschutzrechte haben Sie?
Sie haben jederzeit ein Recht auf Auskunft über die personenbezogenen Daten, die Sie betreffen und die wir verarbeiten. Daneben haben Sie ein Recht auf Einsicht in alle Sie betreffenden Akten, die wir über Sie führen. Einschränkungen sind unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich vorgesehen, insbesondere wenn in Ihrem eigenen Interesse einzelne Angaben unmittelbar von einer Ärztin oder einem Arzt erläutert werden sollten oder wenn Rechte Dritter betroffen sind.
Darüber hinaus haben Sie auch das Recht auf Berichtigung, Löschung und Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten. Dafür müssen allerdings die Voraussetzungen dieser Vorschriften erfüllt sein.
9. Ihr Widerrufsrecht
Wie oben beschrieben, beruht die Datenverarbeitung in der gesetzlichen Unfallversicherung grundsätzlich auf einer gesetzlichen Grundlage. In diesen Fällen steht Ihnen kein Widerrufsrecht zu.
Soweit die Datenverarbeitung jedoch mit Ihrer Einwilligung vorgenommen wurde, können Sie Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Allerdings gilt der Widerruf Ihrer Einwilligung nur für die Zukunft und nicht für die Vergangenheit. Die bis zu dem Zeitpunkt Ihres Widerrufs vorgenommene Datenverarbeitung bleibt damit rechtmäßig.
Den Widerruf müssen Sie gegenüber der BGHW erklären. Sie finden unsere Kontaktdaten auf der ersten Seite dieser Datenschutzhinweise.
10. Ihr Beschwerderecht
Sollten Sie der Ansicht sein, bei der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten in Ihren Rechten verletzt worden zu sein, können Sie sich auch an die für uns zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde wenden.
Die für die BGHW zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde ist:
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
Postanschrift:
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
Graurheindorfer Str. 153
53117 Bonn
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De-Mail: poststelle(at)bfdi.de-mail.de