| Arbeitswelt

Abschrecken statt Ableben

ca. 3 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schulung für Berufskraftfahrer bei Edeka Südwest mit Dieter Schäfer von “Hellwach mit 80 km/h”
  • Eindrucksvolles Exponat einer zerstörten LKW-Fahrerkabine
  • Zehn Regeln für Lkw-Fahrer vorgestellt
  • Vortrag und LKW-Exponat können von Mitgliedsunternehmen kostenlos gebucht werden

 

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Die Lkw-Fahrerkabine ist total zerquetscht und dem Betrachter ist klar – wer hier drinnen saß, der konnte nicht überleben. Dieses abschreckende, aber authentische Exponat zeigte Dieter Schäfer von der Initiative „Hellwach bei 80 km/h“ bei Edeka Südwest in Heddesheim. Bei einer Schulung für Berufskraftfahrer veranschaulichte der ehemalige Verkehrspolizist eindrucksvoll die Gefahren im Straßenverkehr.

Dieter Schäfer mit Mikrofon in der Hand vor dem LKW-Exponat
Dieter Schäfer erklärt, wie es zum Tod am Stauende kommt.

„Glücklicherweise ist bei uns noch nie etwas Ernstes passiert“, sagt Thomas Adelmann, Fuhrparkleiter am Edeka-Südwest-Standort in Heddesheim. Dort arbeiten über 180 Berufskraftfahrer. „Bisher ist es immer bei Blechschäden geblieben“, erklärt er und schiebt ein „Toi, toi, toi“ hinterher. Denn Adelmann weiß, dass die Brummifahrer im Straßenverkehr vielen Gefahren ausgeliefert sind. „Daher ist es uns umso wichtiger, präventiv zu arbeiten, Schulungen anzubieten und die Mitarbeiter an Regeln, Vorschriften und auch Verhaltensregeln zu erinnern.“ 

Tödliche Gefahr am Stauende

Den Kontakt zwischen Edeka Südwest und Dieter Schäfer kam über die BGHW zustande. Schäfer ist Gründer der Initiative „Hellwach mit 80km/h“. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Gefahren vor allem am Stauende aufmerksam zu machen. Und er möchte Berufskraftfahrer mit zehn Regeln, den “Max-Achtzig-Regeln”, zu mehr Umsicht, Rücksichtnahme und Prävention motivieren. Dafür tourt Schäfer, unter anderem auch im Auftrag der BGHW, von Unternehmen zu Unternehmen durchs Land. Immer dabei: Die Fahrerkabine, in der ein junger Pfälzer im Sommer 2021 sein Leben verlor und Frau und Kinder zurückließ. Obwohl er zum Zeitpunkt des schrecklichen Unfalls bereits im Ruhestand war, lässt Schäfer das tragische Schicksal der Familie nicht los. Er will aufklären und möglichst viele tödlichen Unfälle verhindert. Schäfer führt eine Sozialstudie an: „Ein solcher Unfall hat Auswirkungen auf das Leben von etwa 100 Menschen, zum Beispiel Rettungskräfte, Unbeteiligte, Familienmitglieder.“ Sie werden oft traumatisiert und leiden an psychischen Belastungsstörungen. „Retten wir ein Leben durch unsere Arbeit, helfen wir auch 100 weiteren Menschen.“ Darum setzt sich Schäfer dafür ein, dass die „Max-80-Idee“ gelebt wird: „Also, dass die Leute vor allem auf Strecken mit Stau- und Unfallgefahr vorausschauend und rücksichtsvoll fahren.“ 

Dieter Schäfer vor Zuhörer präsentiert 10 Max-Achtziger-Regeln
Dieter Schäfer präsentiert die zehn "Max-Achtziger-Regeln".

Kein Blatt vor den Mund nehmen

Unverblümt und schockierend sind die Erzählungen des Verkehrspolizisten. Dafür hat er auch reichlich Fotografien vergangener Verkehrsunfälle dabei. Das wirkt. „Es ist wichtig, durch solche Erzählungen die Verantwortung der Fahrer in Erinnerung zu rufen“, findet Michael Seibold. Seit 2013 ist er schon Berufskraftfahrer bei Edeka und hatte beim Unternehmen bereits seine Ausbildung gemacht. Er sagt, Fehler zu machen sei menschlich. Bequemlichkeit schleiche sich in den Alltag – ganz unweigerlich. Ohne Erwartungen sei er in den Vortrag von Dieter Schäfer gegangen und wurde positiv überrascht. „Ich finde solche Termine wichtig. Sie erinnern uns an das Wesentliche und helfen gleichzeitig zu verstehen, warum es manche Regeln und Vorschriften gibt.“ Ginge es nach Seibold, dann dürfte Schäfer gerne öfter vorbeikommen. Seine direkte und ehrliche, gleichzeitig sehr menschliche und kumpelhafte Art komme bei den Teilnehmern gut an. 

Michael Seibold hat vor im nächsten Jahr zu heiraten. Die Vorstellung, seine Partnerin würde von seinem eigenen Unfalltod erfahren, lässt ihn schaudern. „Jeder, der am Straßenverkehr teilnimmt, hat eine Verantwortung“, sagt der Lkw-Fahrer. Prinzipiell sei das auch allen Fahrern bewusst. Im Tagesgeschäft und dem stressigen Alltag würde dies aber gerne vergessen. 

Zehn Regeln, die jeder verinnerlichen sollte

Ja, der Mensch ist multitaskingfähig. So heißt es doch immer. Wenn ihr aber ein wichtiges Telefonat annehmt, dann könnt ihr euch am Ende nur noch an die Worte erinnern“, sagt Schäfer. Niemand würde dabei gegen die Wand fahren. Ein Automatismus greift. Aber telefonierende Fahrer befinden sich oft im sogenannten Blindflug. Mit anschaulichen Beispielen stellt Dieter Schäfer in einem etwa halbstündigen Vortrag die Zehn Regeln für Lkw-Fahrer vor. Zehn Gebote, wenn man es so will – die am Schluss des Vortrags allen sinnvoll erscheinen. 

Vortrag "Der Tod am Stauende" und LKW-Exponat kostenlos buchen

Viele Unternehmen, die einen eigenen Fuhrpark haben oder ein Logistikstandort sind, haben täglich mit Unfällen auf und außerhalb des Betriebsgeländes zu tun. Die BGHW unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen dabei, ihre Beschäftigten für mehr Verantwortung im Straßenverkehr zu sensibilisieren. 

  • Buchen Sie die zerstörte LKW-Kabine als eindringliches Exponat für einen Gesundheitstag oder eine Fahrerschulung.
  • Als kompetente Begleitung immer mit dabei: Dieter Schäfer von der Initiative “Hellwach mit 80 km/h” und sein Vortrag „Der Tod am Stauende und die Vision Zero“.

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