Jahresbilanz der BGHW 2023

Leistungen, Unfallgeschehen und weitere Kennzahlen 2023 im Überblick

Wofür die BGHW Geld ausgibt (Stand 2023)

Ausgaben 2023 in Euro

Ausgaben fürBetrag in Euro
Prävention

92.574.866,51

Entschädigungsleistungen

993.877.624,00

Verwaltungs- /Verfahrenskosten

134.210.271,94

Vermögensaufwendungen (bspw. Beitragsnachlässe, Beitragsausfälle, Verpflichtung aus Lastenverteilung)

412.707.152,29

Gesamtkosten

1.663.369.934,74

Entschädigungsleistungen

Diese setzten sich 2023 wie folgt zusammen:

EntschädigungsleistungenBetrag in Euro
Rehabilitation423.306.146
Verletztengeld97.548.039
Renten459.975.417
Sonstige Leistungen13.048.022
Insgesamt993.877.624

Die Entschädigungsleistungen lassen sich in vier Gruppen unterteilen:

  • Rehabilitation Kosten für ambulante und stationäre Heilbehandlung, Zahnersatz, Teilhabeleistungen und Pflege.
  • Verletztengeld Kosten für die Entgeltersatzleistungen nach Wegfall der gesetzlichen Lohnfortzahlung und die Kosten der besonderen Unterstützung.
  • Renten Versicherten- und Hinterbliebenenrenten
  • Sonstige Leistungen Die im Leistungskatalog der gesetzlichen Unfallversicherung enthaltenen Positionen, die neben den anderen Leistungen gezahlt wurden.

Die Rentenzahlungen an Versicherte der BGHW bilden mit einem Anteil von 46 Prozent den größten Posten bei den Entschädigungsleistungen. An zweiter Stelle folgen die Rehabilitationskosten, die mit 43 Prozent einen großen Teil der Gesamtausgaben im Entschädigungsbereich ausmachen.

Zahl der Renten 2023 nach Empfängergruppen

EmpfängergruppeZahl der Rentenempfänger
Versicherte54.018
Witwen, Witwer5.457
Waisen553
Sonstige Berechtigte1
GESAMT60.029

Versicherte oder deren Hinterbliebene erhalten eine Rente beziehungsweise Sterbegeld, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. 2023 zahlte die BGHW an insgesamt 60.029 Rentenempfänger Renten in Höhe von 459,9 Millionen Euro.

Rentenzahlungen der BGHW 2023 nach Empfängergruppen, aufbereitet als Tortengrafik

Umfang der Versicherung

Bei der BGHW sind rund 309.000 Mitgliedsunternehmen mit rund 4,5 Millionen Beschäftigten* versichert. Dabei überwiegen mit einem Anteil von 82 Prozent kleine Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten. In diesen Unternehmen sind aber „nur“ 12 Prozent der Versicherten beschäftigt. Lediglich 4,1 Prozent der Mitgliedsunternehmen haben 50 und mehr Beschäftigte; sie stellen aber über zwei Drittel der Versicherten.

*hierbei sind Teilzeit-Beschäftigte umgerechnet in Vollzeit-Beschäftigte („Vollarbeiter“)

Mitgliedsunternehmen

Anteil der Mitgliedsunternehmen nach Unternehmensgröße

Unternehmen mitAnzahl UnternehmenProzentProzent(kumuliert)
weniger als 10 Beschäftigte253.90682,282,2
10 bis 49 Beschäftigte42.45513,795,9
50 bis 249 Beschäftigte10.4073,499,3
250 und mehr Beschäftigte2.2250,7100,0
Gesamt308.993100,0 -

Versicherte

Verteilung der Versicherten (Vollarbeiter) nach Unternehmensgröße

Beschäftigte in Unternehmen mitAnzahl BeschäftigteProzentProzent(kumuliert)
weniger als 10 Beschäftigte533.87111,811,8
10 bis 49 Beschäftigte895.40819,931,7
50 bis 249 Beschäftigte1.041.07823,154,8
250 und mehr Beschäftigte2.037.77945,2100,0
Gesamt4.508.136100-

Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten

Arbeitsunfälle 2023

Im Jahr 2023 wurden der BGHW 245.098 Unfälle angezeigt. Darunter hatten 128.311 Unfälle eine mehr als dreitägige Arbeitsunfähigkeit zur Folge und waren damit anzeigepflichtig. Bei 1.623 Fällen waren die Verletzungsfolgen so schwerwiegend, dass es im Berichtsjahr erstmals zu einer Entschädigung in Form einer Rente bzw. Abfindung oder zur Zahlung von Sterbegeld gekommen ist (neue Unfallrenten). Tödlich verletzt wurden 57 Menschen, fast zwei Drittel darunter (35 Unfälle) bei Straßenverkehrsunfällen.

Unfallzahlen 

Art der Versicherungsfälle ArbeitsunfälleWegeunfälleGesamt
Angezeigte Unfälle203.98341.115245.098
Anzeigepflichtige Unfälle104.65623.655128.311
Neue Unfallrenten1.1684551.623
Tödliche Unfälle332457

 

Ein empirisches Maß zur Beschreibung des Unfallrisikos ist die Unfallhäufigkeit. Hierbei wird die Zahl der Unfälle zu der Beschäftigtenzahl in Beziehung gesetzt. Man erhält dann eine Angabe „Unfälle je 1.000 Beschäftigte“ – häufig als „1.000-Mann-Quote“ bezeichnet. Diese Größe beträgt bei der BGHW bei den anzeigepflichtigen Unfällen 28,4.

Unfallhäufigkeit 

Art der VersicherungsfälleArbeitsunfälleWegeunfälleGesamt
Angezeigte Unfälle45,29,154,3
Anzeigepflichtige Unfälle23,25,228,4
Neue Unfallrenten0,2590,1010,360
Tödliche Unfälle0,0070,0050,013

 

Berufskrankheiten

Im Jahr 2023 sind bei der BGHW 4.097 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit eingegangen. Als Berufskrankheit im juristischen Sinne anerkannt wurden 529 Fälle, 163 Betroffene erhalten eine ab 2023 laufende Rentenzahlung. In 2.374 Fällen ist der Verdacht auf eine Berufskrankheit nicht bestätigt worden. In Folge einer Berufskrankheit sind im Berichtsjahr 70 Versicherte verstorben. In der überwiegenden Zahl der Fälle handelte es sich dabei um asbestverursachte Erkrankungen, deren Ursachen in der Regel bereits Jahrzehnte zurückliegen.

Bei den Rentenfällen dominieren mit einem Anteil von 40 Prozent die Erkrankungen der Atemwege oder der Lunge (hier spielen insbesondere Erkrankungen durch Einwirkung von Asbest eine Rolle). Ein anderes Bild zeigt sich bei den Verdachtsanzeigen: Bei den meisten Anzeigen handelt es sich um Erkrankungen durch physikalische Einwirkungen (insbesondere Lärmerkrankungen und Schädigungen der Wirbelsäule), gefolgt von Hautkrankheiten.

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