Das Wichtigste im Überblick
- Unternehmen stehen in der Pflicht, ihre Mitarbeitenden ausreichend vor den Gefahren von Bränden zu schützen.
- Es gibt unterschiedliche Brandklassen, für die bestimmte Feuerlöscher geeignet sind. Anhand der identifizierten Brandgefahren werden sie speziell für jedes Unternehmen ausgewählt.
- Mitarbeitende sollten regelmäßig im Umgang mit Feuerlöscher geschult werden, die gut sichtbar und leicht zugänglich sein sollen.
Im Brandfall können sie Leben retten. Feuerlöscher im Betrieb sind ein Muss. Doch Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher. Es gibt unterschiedliche Arten – je nach Brandklasse. Wie Feuerlöscher richtig eingesetzt und gewartet werden, darüber informiert HUNDERT PROZENT.
Durch Rauch, Feuer oder Flammen kamen laut Statistischen Bundesamt im Jahr 2023 in Deutschland 283 Menschen ums Leben. Das ist zwar gegenüber dem Jahr 2000 ein Rückgang von etwa 40 Prozent, aber kein Grund, das Thema Brandschutz zu vernachlässigen. Das gilt besonders für Unternehmen. Sie stehen gegenüber ihren Mitarbeitenden in der Pflicht, sie ausreichend vor den Gefahren von Bränden zu schützen. Gesetzlich geregelt sind die Maßnahmen gegen Brände in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten A2.2. Die Anzahl der erforderlichen Feuerlöscher wird über die Grundfläche der Arbeitsstätte ermittelt. Wie genau das errechnet wird und weitere detaillierte Informationen erfahren Sie im Kompendium Arbeitsschutz.
Die Brandklassen
Es gibt verschiedene Brandklassen, die jeweils unterschiedliche Arten von Bränden kategorisieren. Jeder Feuerlöscher ist für bestimmte Brandklassen geeignet:
- Brandklasse A: Brände fester Stoffe wie Holz, Papier und Textilien.
- Brandklasse B: Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen wie Benzin, Öl und Lacke.
- Brandklasse C: Brände von Gasen wie Propan, Butan und Erdgas.
- Brandklasse D: Brände von Metallen wie Aluminium, Magnesium und Lithium.
- Brandklasse F: Brände von Speiseölen und -fetten, die hauptsächlich in Küchen vorkommen.
Geeignete Löscher
Basierend auf den identifizierten Brandgefahren werden die Feuerlöscher ausgewählt, die für die entsprechenden Brandklassen geeignet sind:
- Wasserlöscher: Geeignet für Brände der Klasse A.
- Schaumlöscher: Geeignet für Brände der Klassen A und B.
- Pulverlöscher: Geeignet für Brände der Klassen A, B und C.
- CO2-Löscher: Geeignet für Brände der Klassen B, besonders in Bereichen mit elektrischen Geräten.
- Fettbrandlöscher: Speziell für Brände der Klasse F.
- Metallbrandlöscher: Speziell für Brände der Klasse D.
Die korrekte Anwendung
Alle Mitarbeitenden sollten regelmäßig im Umgang mit Feuerlöschern geschult werden. Dies umfasst das Erkennen der verschiedenen Arten von Feuerlöschern und deren Einsatzgebiete. Feuerlöscher sollten gut sichtbar und leicht zugänglich sein. Sie sollten in der Nähe von potenziellen Brandherden wie Küchen, Lagerräumen und Maschinenräumen platziert werden. Im Brandfall sollte der Feuerlöscher wie folgt verwendet werden:
- Sicherungsstift ziehen: Entfernen Sie den Sicherungsstift, um den Feuerlöscher zu entsichern.
- Düse auf den Brandherd richten: Halten Sie die Düse auf die Basis des Feuers gerichtet.
- Hebel drücken: Drücken Sie den Hebel, um das Löschmittel freizusetzen.
- Löschmittel ausbringen: Bewegen Sie die Düse in einer seitlichen Bewegung, um das Feuer vollständig zu löschen. Achten Sie dabei auf die Windrichtung. Im Kompendium Arbeitssicherheit gibt es detailliert Auskunft.
Die richtige Wartung
Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre von einem Fachmann gewartet werden. Dabei werden der Druck, das Gewicht und der Zustand des Löschmittels überprüft. Unternehmen sollten monatliche Sichtkontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass die Feuerlöscher unbeschädigt und einsatzbereit sind. Sie dürfen nach Benutzung auf keinen Fall einfach wieder abgestellt, sondern müssen nachgefüllt und bei Beschädigungen oder nach Ablauf der Lebensdauer ausgetauscht werden.
Die richtige Handhabung und regelmäßige Wartung von Feuerlöschern sind entscheidend für die Sicherheit in Betrieben. Durch Schulungen, regelmäßige Inspektionen und das Verständnis der verschiedenen Brandklassen können Unternehmen sicherstellen, dass sie im Notfall gut vorbereitet sind.