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Roll ohne Risiko!

ca. 5 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ist im Jahr 2023 um 14 Prozent auf 9.425 gestiegen.
  • Zu den häufigsten Ursachen für Unfälle mit einem E-Scooter zählen die Benutzung von falschen Fahrbahnen oder von Gehwegen (19,4 Prozent) und der Alkoholkonsum (15,1 Prozent).
  • Besonders häufig geschehen Unfälle mit E-Scootern in Großstädten.
  • Mit Lenkerschildern für E-Scooter, Postkarten und drei Präventionsspots auf den Social-Media-Kanälen geht der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) in eine neue Runde seiner Kampagne „Roll ohne Risiko!", um auf die Gefahren und Folgen von Regelverstößen hinzuweisen.

Die Zahlen sind alarmierend: E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden sind im Jahr 2023 um 14 Prozent auf 9.425 gestiegen. Die Zahl der Todesopfer hat sich gegenüber dem Vorjahr von 11 auf 22 sogar verdoppelt. Darauf reagiert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) mit seiner Kampagne „Roll ohne Risiko!“

E-Scooter sind aus dem Straßenbild in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Allein in Berlin rollen 34.000 Miet-E-Scooter über die Straßen, deutschlandweit sollen es sogar mehr als 764.000 sein. Fakt ist: Sie werden von Jahr zu Jahr mehr. Das spiegelt auch die Unfallstatistik wider: Laut Statistischen Bundesamt stieg die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2023 um 14 Prozent auf insgesamt 9.425. Besonders alarmierend: Die Zahl der Todesopfer hat sich verdoppelt. Während 2022 bei E-Scooter-Unfällen 11 Menschen starben, waren es im vergangenen Jahr 22. Besonders häufig sind jüngere Menschen in E-Scooter-Unfälle verwickelt: 41,6 Prozent der Verunglückten waren 25 Jahre oder jünger. Dagegen gehörten nur 3,4 Prozent der an einem Unfall beteiligten E-Scooter-Fahrenden zur Altersgruppe 65plus. 

Falsche Fahrbahn und zu viel Alkohol

Die Ursachen für Unfälle mit einem E-Scooter sind vielfältig. Die Polizei registriert bei einem Unfall häufig mehrere Arten von Fehlverhalten: Dazu zählen die Benutzung von falschen Fahrbahnen oder von Gehwegen (19,4 Prozent) und der Alkoholkonsum (15,1 Prozent). Der Einfluss von Alkohol spielt bei Unfällen mit E-Scootern eine vergleichsweise große Rolle. Sein Anteil liegt deutlich über dem bei Unfällen von Rad- (8,1 Prozent) oder Mofafahrenden (7,4 Prozent). 

6 wichtige Regeln fürs E-Scooter-Fahren 
 

Den Radweg nutzen: E-Scooter-Fahrende müssen Radwege nutzen (falls nicht vorhanden, die Fahrbahn).

Nie auf Gehwegen fahren: Das Befahren von Gehwegen und von Fußgängerzonen ist untersagt.

Immer allein fahren: Niemals zu zweit fahren, andernfalls droht ein Bußgeld.

Nüchtern fahren: Ab 0,5 Promille drohen mindestens ein Bußgeld (500 Euro), ein Monat Fahrverbot und 2 Punkte in Flensburg.

Mit Rücksicht parken: Den E-Scooter immer so abstellen, dass niemand behindert wird und Wege nicht versperrt werden.

Helm tragen: Das Tragen eines Helms ist dringend zu empfehlen, auch wenn es keine Helmpflicht gibt.

Symbol für einen Hinweis aus dem Gesetz

Unfälle in Großstädten

Besonders häufig geschehen Unfälle mit E-Scootern in Großstädten. Allein 2023 wurden fast zwei Drittel (59,8 Prozent) davon in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern registriert, mehr als ein Drittel (36, 4 Prozent) spielte sich in Städten mit mindestens einer halben Million Einwohnern ab. 

Viele Zusammenstöße mit Pkw

Die aktuelle Statistik zeigt auch, dass lediglich ein Drittel der E-Scooter-Unfälle Alleinunfälle waren, bei denen sich die Fahrenden selbst verletzt haben und niemand anders geschädigt wurde. An zwei Drittel der Unfälle war dagegen mindestens eine andere Person beteiligt – in 3.930 Fällen ein Autofahrer. Fast die Hälfte der verletzten E-Scooter-Nutzer (48 Prozent) kollidierte mit einem Pkw. An 913 (9,7 Prozent) der E-Scooter-Unfälle waren Radfahrende beteiligt. 

41,6 % der verunglückten E-Scooter-Fahrenden im Jahr 2023 waren jünger als 25 Jahre!

Statistisches Bundesamt (Destatis)

Auszubildende unterweisen

E-Scooter-Unfälle spiegeln im Unfallgeschehen noch eine geringe Rolle: Die Polizei registrierte 2023 insgesamt 291.890 Unfälle mit Personenschaden, lediglich an 3,2 Prozent war eine Fahrerin oder ein Fahrer eines E-Scooters beteiligt. Doch die Unfallzahlen steigen seit Jahren an. Daher hat der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums und der DGUV die Kampagne „Roll ohne Risiko!“ gestartet. Sie geht ab Sommer 2024 in eine neue Runde: Mit Lenkerschildern für E-Scooter, die über die geltenden Regeln aufklären sowie auf die Gefahren und Folgen von Regelverstößen hinweisen. Dazu werden die Social-Media-Kanäle mit drei Präventionsspots zu den Themen Alkohol, Gehweg und Zu-Zweit-Fahrten bespielt. Sechs Leih-Anbieter von E-Scootern sind Partner der Kampagne. Sie statten ihre Roller mit Stickern und Lenkerschildern aus, die die Regeln durch Piktogramme und kurze Texte erläutern. Auch Ihr Unternehmen kann die Kampagne des DVR unterstützen. Downloaden Sie die diversen Grafiken und nutzen Sie diese, um Ihre Auszubildenden auf die Regeln und Risiken bei der Nutzung von E-Scootern hinzuweisen.  

Sicheres Fahren mit dem E-Scooter – darauf kommt es an

 

  • Nicht im toten Winkel, besonders von Lkw und Bussen fahren
  • E-Scooter können aufgrund ihrer schmalen Silhouette von anderen Verkehrsteilnehmenden leicht übersehen werden
  • Ihre Geschwindigkeit lässt sich schwer von anderen Verkehrsteilnehmenden einschätzen
  • Wegen ihrer kleinen Räder reagieren E-Scooter viel stärker auf Unebenheiten oder Schlaglöcher als Fahrräder 
  • Auch bei Nässe rutschen E-Scooter aufgrund der kleinen Räder relativ schnell weg
  • Kopfsteinpflaster meiden, besonders bei Regen
  • Beim Abbiegen vorsichtig fahren, um die Kontrolle über den E-Scooter nicht zu verlieren. Besonders beim Rechtsabbiegen ist das Handzeichengeben problematisch
Symbol für einen informativen Hinweis

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