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Mit Interview

Earbox – BGHW-Service für den Gesundheitstag

ca. 3 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste im Überblick

  • Mit der Earbox lässt sich demonstrieren, welchen Belastungen unsere Ohren durch laute Geräusche oder Musik ausgesetzt sind.
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich selbstständig durch fünf verschiedene Module arbeiten.
  • Die BGHW verleiht die Earbox kostenlos an Mitgliedsunternehmen für einen Gesundheitstag.
  • Ansprechperson für die Earbox ist die Aufsichtsperson, die Ihr Unternehmen betreut.
  • BGHW-Aufsichtsperson Maximilian Wildberger hat am Gesundheitstag von Thyssen Krupp Materials Processing Europe in Mannheim beim Einsatz der Earbox unterstützt.

     

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Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen für Lärm- und Gehörschutz immer wieder sensibilisiert werden. Mit der Earbox können sie ganz einfach erste Erfahrungen zu ihrer Hörleistung und einem möglichen Hörverlust sammeln. Die BGHW verleiht eine Earbox kostenlos für Gesundheitstage. Aufsichtsperson Maximilian Wildberger war beim Gesundheitstag eines Mitgliedsunternehmens dabei und berichtet von großen Aha-Erlebnissen der Beschäftigten.

Porträt von BGHW-Aufsichtsperson Maximilian Wildberger
BGHW-Aufsichtsperson Maximilian Wildberger empfiehlt bei Gesundheitstagen den Einsatz der Earbox.

Herr Wildberger, Sie haben einen zweitägigen Gesundheitstag bei Thyssen Krupp Materials Processing Europe in Mannheim begleitet, was war der Fokus?
Maximilian Wildberger: Am ersten Tag lag der Schwerpunkt auf der Prävention von Rückenbeschwerden. Der zweite Tag war dem Thema Lärm gewidmet. Das Unternehmen hat seine Beschäftigten über die Wirkung und die Gefahren von betrieblichem Lärm für ihr Gehör aufgeklärt. Im Mittelpunkt standen entsprechende Präventionsmaßnahmen sowie individuelle Gehörchecks mit der Earbox.

Was ist die Earbox genau?
Maximilian Wildberger: Das ist ein Testgerät zu individuellen Hörgewohnheiten und Risiken, das von Laien einfach bedient werden kann.

Welche Lärmquellen gibt es bei Thyssen Krupp Materials Processing Europe?
Maximilian Wildberger: Verschiedene Maschinen für die Stahlverarbeitung erzeugen Lärm beispielsweise beim Trennen und Schneiden von Metallen. Auch durch den Kranbetrieb und das Anschlagen von Lasten entsteht Lärm und beim Verladen von Materialien.

Warum ist die Earbox sinnvoll, um dort für Lärm- und Gehörschutz zu sensibilisieren?
Maximilian Wildberger: Sie kann erste Hinweise auf ein womöglich vermindertes Hörvermögen geben und zeigt den Beschäftigten, ob ihre Hörfähigkeit ihrem Alter entspricht. Mit der Earbox lassen sich die Auswirkungen durch tägliches lautes Musikhören auf die Ohren simulieren. Je länger Beschäftigte in Lärmbereichen arbeiten, umso wichtiger ist es zu kontrollieren welchen Einfluss dies auf ihr Hörvermögen hat. Ein Hörschaden ist nicht reversibel und bedeutet für die Betroffenen starke Einbußen in der Lebensqualität, auch im privaten Bereich. Bei Thyssen Krupp Materials Processing ist ein Großteil der Mitarbeitenden schon lange dabei und arbeitet in Lärmbereichen. Deswegen ist es absolut sinnvoll, diese für Lärm- und Gehörschutz regelmäßig zu sensibilisieren.
 

Einsatz der Earbox

  • Ein separater, möglichst ruhiger Raum ist für ein gutes Ergebnis wichtig. 
  • Die reine Messung dauert zwischen 5–10 Minuten pro Person. Mit Vor- und Nachgespräch sind pro Person circa 20 Minuten einzuplanen.
  • Die Aufsichtsperson sitzt vor der Person und erklärt. Während der Messung herrscht Ruhe und die Person klickt sich in eigener Geschwindigkeit durch die Messung.

Die Earbox bietet fünf unterschiedliche Test- bzw. Demonstrationsmodule an, was können diese? 
Maximilian Wildberger: Mit dem Hörcheck testen die Beschäftigten, ob ihr Hörvermögen noch im Normbereich liegt, oder ob bereits eine Hörbeeinträchtigung vorliegt. Über das Modul Lautstärketest im eigenen Ohrhörer erfahren sie, wie laut sie Musik mit ihrem Smartphone Musik hören und ob diese Hörgewohnheit eventuell schädlich für ihr Gehör ist. Das Modul Lautstärketest über Demo-Kopfhörer verfügt über zahlreiche unterschiedliche Musikstücke, die in der gewohnten bzw. bevorzugten Lautstärke eingestellt werden können. Die EarBox zeigt exakt an, mit wie viel Schalldruckpegel das Gehör dabei belastet wird. Einen großen Aha-Effekt zeigt meist die Hörschadensimulation. Hier erlebt der Beschäftigte, wie sich eine eventuell zukünftige Hörbeeinträchtigung anhört bzw. mit welcher Hörbeeinträchtigung sie rechnen muss, wenn sie ihre aktuellen Hörgewohnheiten beibehält. Beim Modul Gehörschutz-Check wird ermittelt, ob der persönliche Gehörschutz, zum Beispiel die Gehörschutzstöpsel oder die individuell angefertigte Otoplastik, wirklich ausreichenden Dämmschutz bietet.

 

Wie war die Resonanz der Mitarbeitenden? 
Maximilian Wildberger: Wir haben ungefähr 25 Tests durchgeführt und die Resonanz war sehr positiv. Ich hatte den Eindruck, dass wir die Teilnehmenden sehr gut für das Thema Lärm- und Gehörschutz sensibilisieren konnten. Mich hat die zum Teil sehr lange Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter gerade im Produktionsbereich – 20 Jahre und mehr – erstaunt. Das spricht nicht nur für das Unternehmen, sondern zeigt auch, wie wichtig es ist, bereits in jungen Jahren konsequent auf das Tragen von Gehörschutz zu achten, sofern dies betrieblich erforderlich ist. Bei Lärm zählt die Dosis und ab einem täglichen Lärmpegel von 85 Dezibel ist ein Gehörschaden nur eine Frage der Zeit, wenn Gehörschutz nicht konsequent getragen wird. Natürlich trägt das Unternehmen die Verantwortung dafür, durch technische und organisatorische Maßnahmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst gar nicht in diese Bereiche kommen zu lassen. Da alle Maßnahmen irgendwann an ihre Grenzen stoßen und es auch immer zu kurzfristigen Lärmpegelerhöhungen kommen kann, ist das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung eine sehr wichtige Zusatzmaßnahme, um Gehörschäden zu vermeiden.

 

Die BGHW verleiht die Earbox kostenlos für Gesundheitstage. Warum lohnt sich dieser Service für Mitgliedsunternehmen? 
Maximilian Wildberger: Weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist, sowohl in jungen als auch in alten Tagen. Was er nicht selbst gesehen bzw. erlebt hat, glaubt er nicht so leicht. Daher muss man den Personen vor Augen bzw. in diesem Fall vor Ohren führen, was Lärm bedeutet und wie gut der Zustand des eigenen Gehörvermögens aktuell noch ist. Wobei wir Aufsichtspersonen immer darauf hinweisen, dass wir nicht medizinisch ausgebildet sind. Die Bedingungen an Gesundheitstagen sind nicht zu vergleichen mit den Räumlichkeiten bei Ärzten und bei Hörakustikern. Daher kann die Earbox nur eine Orientierung geben. Sie ersetzt auch keine arbeitsmedizinische Vorsorge. 

Sie wollen die Earbox ausleihen?

Wenden Sie sich bei Interesse an die Aufsichtsperson, die Ihr Unternehmen betreut. Falls Sie den Kontakt nicht mehr präsent haben, finden Sie diese mithilfe der Ansprechpartnersuche. Dafür einfach das passende Thema auswählen – zum Beispiel Prävention – sowie Ihre Postleitzahl eingeben. 

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